Willibecher

bienewilliWissen Sie, was ein Willibecher ist? Ich wusste es nicht, und es hat langer Suche im Netz bedurft, bis ich wusste, wie das Ding heißt, das ich will. Man bekommt es nämlich nirgends. Fast nirgends. Bei keinem Lutz mit vielen X und auch bei keinem Leiner. Weil es da nur Überkandideltes gibt: Pilstulpen etwa. Oder Schlauchgläser, aus denen das Bier nicht schmeckt und in die beim Abspülen die Hand nicht reinpasst. Ein Willibecher hingegen ist ein sogenanntes „deutsches Standardglas“. Also das ganz hundsnormale 0,5-Liter-Bierglas. Wieder was gelernt. Nur, dass man es nicht mehr kriegt. Ein Jammer. Doch ich sagte vorhin „fast“! Es gibt sie nämlich noch, die „alten“ Haushaltswarengeschäfte in Wien, etwa den Neumeister in der Hütteldorfer Straße oder den Sladek in der Reschgasse, die auch die „alten“ Biergläser noch haben. Ich war gestern zum ersten Mal beim Sladek. Und sage zur alten Frau Sladek voller Ehrfurcht: „Ich glaube, bei Ihnen gibt es wohl alles.“ Sie nickt und meint, ja, was Küchensachen angeht … Und erzählt mir freundlich mit vor Rührung feuchten Augen, wie unvergleichlich Gulasch aus einem „Le Creuset“-Topf schmeckt. Vielleicht leiste ich mir mal irgendwann so ein Ding.

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